bussineslawCoronakrise: Tipps für Unternehmer

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Die Coronaviruskrise hat unser Land fest im Griff. Es bleibt unabsehbar, welch weitreichende Folgen die Einschränkungen, denen Deutschland, aber auch Europa nunmehr flächendeckend unterworfen ist, auf die deutsche Wirtschaft haben werden.

Es ist nicht ausgeschlossen, dass trotz aller Notmaßnahmen, die die deutsche Regierung betroffenen Unternehmen nunmehr verspricht sowie den Konjunkturprogrammen, die perspektivisch für die Erholung der deutschen Wirtschaft aufgesetzt werden, etliche Unternehmen in die Knie gezwungen werden.

Um möglichst frühzeitig Signale zu erkennen, aber auch um das Schlimmste zu verhindern, sollten Unternehmer jetzt nicht den Kopf in den Sand stecken, sondern proaktiv ihre Situation beleuchten und vor allem ehrlich zu sich selbst sein.

Einige wesentliche Maßnahmen können die folgenden sein:

1. Sparsamkeit

Auch, wenn es sich so anfühlt, als sei es ein Tropfen auf dem heißen Stein: in Zeiten wie diesen sollten alle nicht wirklich notwendigen Maßnahmen komplett gestrichen werden. War für die Belegschaft der Ausbau eines Aufenthaltsraums mit Billardtisch und die Anschaffung von Yogamatten geplant? Streichen Sie es von der Liste! Ihre Mitarbeiter werden diesen Schritt verstehen, wahrscheinlich sind sie derzeit ohnehin im Homeoffice und können (und sollten!) zu Hause Yoga machen!

2. Kommunikation anpassen

Sowohl die interne als auch die externe Kommunikation muss nun überdacht und bei Bedarf auch überarbeitet und geändert werden.

a. Interne Kommunikation

Binden Sie Mitarbeiter möglichst früh in ihre Entscheidungen mit ein und vermeiden Sie so unnötigen Flurfunk oder, falls schon alle im Homeoffice sind, ein Kommunikationsvakuum. Welche Optionen können Sie Mitarbeitern jetzt anbieten? Sprechen Sie vor allem auch ganz konkret diejenigen an, die sich seit dieser Woche in einer ganz besonderen Ausnahmesituation befinden, also Mitarbeiter, die irgendwie ihren Büroalltag im Homeoffice meistern müssen (und wollen!), dies aber aufgrund der Tatsache, dass sie ihr Kind zu Hause betreuen, eben nur eingeschränkt tun können. Sich hier als Mitarbeiter abgeholt zu fühlen, ist wesentlich für die Motivation, die am Ende dem Unternehmen zugutekommt – oder eben fehlt. Menschen, die sich in Krisensituationen befinden, brauchen viel Transparenz durch offene Kommunikation, um die Situation für sich einordnen und somit auch besser mit den neuen Herausforderungen umgehen zu können. Auch das Aufstellen klarer Regeln hilft der Orientierung.

By the way: Im Homeoffice brauchen die Mitarbeiter noch mehr Kontakt als im Büro, weil alle Kommunikation, die normalerweise in Teeküche und beim Händewaschen stattfindet, entfällt. Gerade jetzt müssen vermehrt Teammeetings per Telefon oder Videokonferenz stattfinden, um den Kontakt nicht zu verlieren und hierdurch Motivation und vor allem die Produktivität aufrechtzuerhalten.

b. Externe Kommunikation

Auch die externe Kommunikation mit Kunden oder Dienstleistern etwa über Lieferengpässe, Schließzeiten, geänderte Öffnungszeiten, einen möglicherweise eingeschränkten Kundendienst, Probleme, Zahlungsverpflichtungen fristgerecht zu erfüllen etc. ist essenziell. Nur so können sich Kunden, aber auch Geschäftspartner auf die neuen Gegebenheiten einstellen und gemeinsam Lösungen gefunden werden.

Die jetzt geforderte interne wie externe Kommunikation wird selten positives zum Inhalt haben. Es handelt sich bei der Coronaviruskrise aber um eine von niemandem zu vertretende äußerst einzigartige Ausnahmesituation, in der man mit Professionalität nur glänzen kann, wenn man die Themen offen anspricht und deutlich macht, welche Maßnahmen man ergreifen musste, welche Auswirkungen dies hat und welche Workarounds man ggf. anbieten kann.

Es kommt auch die Zeit nach der Krise, in der sich interne wie externe Kommunikationspartner daran erinnern werden, wie man in der Krise agiert hat. Davon kann man dann profitieren, auch wenn es jetzt schmerzt.

3. Liquidität schonen, bzw. herstellen

Bereits jetzt können deutliche Prognosen dazu abgegeben werden, wie lange die Liquidität noch reicht, um bestehende und wiederkehrende Verbindlichkeiten zu bedienen. Wenn hier Engpässe zu befürchten sind, lohnt es sich, frühzeitig mit den betroffenen Parteien zu sprechen. Das kann die Hausbank sein, mit der man Stundungsvereinbarungen für Kreditraten verhandeln kann, das können Maßnahmen wie Factoring sein, um möglichst schnell eine zu dünne Kapitaldecke aufzustocken. Aber auch spezielle Kredite, die aufgrund der bestehenden Notfallsituation ausgereicht werden können und beispielsweise seitens der KfW zur Verfügung gestellt werden, stellen Möglichkeiten dar, um mit der schwierigeren Situation umzugehen.

Bereits jetzt erfahrene Beratung in Anspruch zu nehmen, lohnt sich, um die Situation nicht eskalieren zu lassen, sondern frühzeitig nach Lösungsmöglichkeiten für bereits heute bestehende und perspektivisch entstehende Probleme zu sorgen. Nur so kann Schlimmeres verhindert werden, wenn hierfür Potenzial besteht.

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